Wenn Senioren lieber Ihre Prothese im Mund behalten, anstatt sie im Glas mit einer Reinigungstablette übernachten zu lassen, laufen sie große Gefahr, eine Lungenentzündung zu bekommen und möglicherweise daran auch zu versterben. Auf diese Tatsache macht Prof. Dr. Peter Eickholz. Frankfurt, in einem Beitrag für die IGZ Die Alternative Nr. 1/2015 aufmerksam. Er erinnert darin an Studien, die bestätigt haben, dass ein Zusammenhang zwischen Mundgesundheit und älteren Menschen besteht, die sich in ambulanter oder in stationärer Pflege befinden.
Jeder kariöse Zahn erhöhe das Risiko für eine Pneumonie, gemäß der Studien von Langmore et al., 1998 und Terpenning et al, 2001, um 20 bis 23 Prozent. Ebenso sei erwiesen, dass das Risiko für eine Pneumonie bei Patienten, die noch eine Restbezahnung aufweisen, im Vergleich zu völlig Zahnlosen mit 70 Prozent anzusetzen ist. In einer Studie von Majon et al., 1997, sei bestätigt worden, dass Patienten, die an einer Atemwegsinfektion leiden, wesentlich höhere Plaquewerte an ihren Restzähnen aufweisen als Patienten, die nicht an einer Atemwegserkrankung leiden.
Auch Prof. Dr. Frauke Müller, Gerontologin und Prothetikprofessorin aus Genf, weist immer wieder darauf hin, dass Patienten mit herausnehmbaren Teil- oder Totalprothesen diese nachts nicht tragen sollten, um so ihr Sterberisiko drastisch zu senken. sp
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